Ping-Anrufe – eine alte Betrugsmasche, die in regelmäßigen Wellen wiederkehrt und auch Unternehmen teuer zu stehen kommen kann. Dabei lassen Kriminelle das Telefon nur einmal klingeln und hinterlassen so einen verpassten Anruf – in der Hoffnung, dass die Angerufenen zurückrufen. Doch dieser Rückruf führt auf teure Mehrwertnummern, deren Kosten schnell aus dem Ruder laufen können.
Neben Fake-Anrufen und Phishing-Versuchen am Telefon gehören sogenannte Ping Calls (oder Lockanrufe) zu den häufigsten betrügerischen Methoden im Telefonbereich. Dabei handelt es sich um sehr kurze Anrufversuche, die nach nur einem Klingeln automatisch beendet werden – gerade lang genug, um am Display einen verpassten Anruf anzuzeigen.
Aus aktuellem Anlass zeigen wir, woran Sie einen Ping-Anruf erkennen und wie Sie Ihr Unternehmen effektiv davor schützen können.
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Ping-Anrufe: Bei Rückruf Abzocke
Betätigen die Angerufenen nun die Rückruftaste am Telefon, laufen sie Gefahr, entweder eine teure Mehrwertnummer, zu teuren Satelliten-Telefonen oder ins (ferne) Ausland anzurufen. Das kann Kosten von mehreren Euro pro Minute verursachen – die böse Überraschung kommt mit der nächsten Telefonrechnung.
Die Österreichische Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH, kurz RTR, warnt immer wieder vor solchen Ping-Anrufen. Seit Ende 2021 wurden der RTR in Österreich verstärkt Ping-Anrufe gemeldet. Auch 2022 haben die teuren Lockanrufe wieder Hochkonjunktur. Bei verpassten Anrufen von unbekannten Nummern – vor allem aus dem Ausland – ist besondere Vorsicht geboten.
Rufen Sie nicht zurück, wen Sie einen verpassten Anruf einer ausländischen Telefonnummer nicht zuordnen können!
Keine Sorge, falls Sie doch einmal schnell genug sind, um einen solchen Lockanruf anzunehmen – in der Regel legen die Betrüger:innen sofort wieder auf.
Die gute Nachricht: Es gibt mehrere einfache Möglichkeiten, Ping-Calls zu erkennen und sich davor zu schützen.
Daran erkennen Sie einen Ping-Anruf
Einmaliges Klingeln
Die Anrufer:innen wissen, dass fast niemand so schnell ans Telefon geht. Sie setzen darauf, dass Angerufene aus Neugierde oder Höflichkeit selbst zurückrufen.
Wiederholte Anrufe unbekannter Nummern
Wenn Sie auf Ihrem Firmenhandy vermehrt Anrufe unbekannter Nummern bekommen, müssen das nicht zwingend Ping-Anrufe sein. Haben Sie aber Ihre Telefonnummer weder auf der Website, noch auf Ihrer Visitenkarte angegeben, sollten Sie sich den Anruf auf jeden Fall genauer anschauen. Oft hilft eine einfache Google-Suche um herauszufinden, ob hinter dem Anrufer ein Kunde oder Geschäftspartner steckt.
Nummern aus dem Ausland
Wenn Sie eine nicht-österreichische/-deutsche Nummer in Ihrer Anrufliste erkennen, sollten Sie vor dem Rückruf überlegen, ob Sie berufliche Kontakte in diesem Land pflegen. Anrufe aus Südamerika sind für Sie höchstwahrscheinlich wenig relevant, wenn Sie Ihre Produkte oder Dienstleistungen nur im D-A-CH- Raum anbieten.
Leere Sprachbox
Der Anrufer macht Sie gezielt neugierig. Sollte Sie jemand wirklich erreichen wollen, wird derjenige Ihnen eine Nachricht mit weiteren Informationen auf der Mailbox hinterlassen – oder Sie zu einem anderen Zeitpunkt kontaktieren.
Automatisierte Ansagen bei Rückruf
Oft versuchen, die Betrüger:innen ihre Opfer bei Rückruf möglichst lange in einer Warteschleife zu halten – und damit die Anrufkosten weiter zu steigern. Legen Sie in so einem Fall sofort auf!
Auch bei Ping-Anrufen gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht! Treffen Sie also bereits im Vorfeld geeignete Maßnahmen, um Ihr Unternehmen vor teuren Lockanrufen zu schützen.
Hilfe, ich habe einen verdächtigen Anruf bekommen!
Kein Grund zur Panik!
Verdächtige Anrufe oder SMS-Nachrichten können Sie der RTR-Meldestelle Rufnummernmissbrauch (Österreich) oder der Bundesnetzagentur (Deutschland) melden.
Sie haben bereits einen Rückruf getätigt? Die RTR kann Sie mit einem Schlichtungsverfahren unterstützen.
- Christian RupitschSolutions Consultant
So schützen Sie Ihr Unternehmen
Für Unternehmen mit einer professioneller Telefonanlage, wie beispielsweise einer cloudbasierten IP-Anlage, bietet das Feature Blocklisting einen effektiven Schutz vor ungewollten Kosten.
Dabei ist es egal, ob Sie von Lockanrufern am Festnetz oder am Firmenhandy mit VoIP-App angerufen werden.
1. Inbound-Blocklisting von festgelegten Destinationen
Als ersten Schritt ist es sinnvoll, den Lockanrufer gar nicht zu Ihnen durchzulassen. Damit besteht keine Gefahr der Anzeige eines verpassten Anrufs. Erstellen Sie deshalb Sperrlisten, sogenannte Blocklists, für Ihr Unternehmen. Damit verhindern Sie, dass Sie eingehende Anrufe aus den von Ihnen festgelegten Destinationen erreichen.
Wenn Sie beispielsweise keine Geschäftspartner:innen oder Kund:innen im asiatischen Raum haben, kann es sinnvoll sein, eingehende Anrufe aus dieser Region zu sperren.
2. Outbound-Blocklisting von teuren Mehrwertnummern
Die nächste Maßnahme geht über die Sperre einzelner Destinationen hinaus: Für Unternehmen ist es oft sinnvoll, teure Mehrwertnummern grundsätzlich zu blockieren. So können Mitarbeiter:innen weder selbst Premium-Rate-Nummern anrufen noch Anrufe an solche Nummern weiterleiten.
Allerdings verbergen sich hinter Mehrwertnummern nicht nur betrügerische Angebote – auch seriöse, kostenpflichtige Services wie technische Support-Hotlines nutzen diese Rufnummerngasse. Wenn Sie bestimmte dieser Dienste dennoch erreichen möchten, können Sie deren Nummern auf eine sogenannte VIP-Liste setzen. Dadurch bleibt die allgemeine Sperre aktiv, während gezielt ausgewählte Mehrwertnummern weiterhin erreichbar sind.
3. Erstellung von Rufprofilen
Rufprofile ermöglichen es Administrator:innen, individuelle Block- und VIP-Listen zu erstellen. Darüber können bestimmte Destinationen und Mehrwertnummern gesperrt oder gezielt einzelne Länder und Services freigegeben werden. Das einmal erstellte Profil wird anschließend allen Mitarbeiter:innen des Unternehmens zugeordnet und sorgt so für einheitliche Sicherheitseinstellungen.
Erstellen Sie individuelle Rufprofile für einzelne Mitarbeiter:innen, Abteilungen oder ganze Standorte. So können Sie die jeweiligen Anforderungen gezielt abbilden – und gleichzeitig so viele Destinationen und Mehrwertnummern wie möglich ausschließen.
Fazit: Gut gewappnet gegen Ping-Calls!
Mittels Block- und VIP-Listing können Sie Ihr Unternehmen unkompliziert und effektiv vor Ping-Anrufen schützen. Die erfahrenen yuutel Expertinnen und Experten beraten Sie gerne persönlich zum Thema Sicherheit Ihrer Telefonanlage – kostenlos und unverbindlich!