VoIP-Telefonanlagen sind spätestens seit der voranschreitenden Abschaltung der alten ISDN-Technologie in aller Munde. Es gibt zahlreiche Vorteile, Features, Angebote und positive Case Studies. Wir haben uns jedoch die Frage gestellt: Braucht eigentlich jedes Unternehmen eine VoIP-Telefonanlage? Unsere Antwort haben wir Ihnen anhand eines Beispiels zusammengefasst.
Lassen Sie uns zunächst eine Ebene höher ansetzen und die Frage stellen: Wer braucht im Zeitalter von Skype, WhatsApp, iFace und Smartphones überhaupt noch eine Telefonanlage?
Hier lassen sich anhand der heutigen Anforderungen im telefonischen Kundenservice einige Punkte herausstellen, die es sinnvoll machen, eine Telefonanlage zu nutzen.
Warteschleifenfunktionen für spezialisierte Serviceteams und Überläufe zu externen Dienstleistern
Dedizierte Ansagen für Abwesenheiten
Tastenauswahl (DTMF) für eine direkte Zustellung in eine bestimmte Abteilung (IVR-System)
Ringrufe und Übernahme von Anrufen zu Kollegen
Diese wenigen Beispiele zeigen Ihnen, was mit klassischen Handys und Skype for Business nicht einfach mal so umsetzbar ist! Dazu gehören auch andere Grundfunktionen wie Notrufe abzusetzen oder die Verwendung von Tischapparaten.
Sucht man also nach einer professionellen, flexiblen Telefonlösung mit den neusten Funktionen, wird man als Start-up-Unternehmer oder auch als klassisches KMU recht rasch bei einer cloudbasierten VoIP-Telefonanlage fündig.
Da die allgemeine Frage nach dem grundsätzlichen Nutzen einer Telefonanlage mit einem klaren „Ja“ beantwortet werden kann, kommen wir also zurück zur Eingangsfrage: Braucht ein Unternehmen eine VoIP-Telefonanlage oder reicht eine herkömmliche ISDN-Anlage? Und was sind die Vorteile der neuen Technologie? Wir möchten Ihnen die Antwort mithilfe eines praktischen Beispiels geben.
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Beispiel: Wie expandierende Unternehmen von einer VoIP-Telefonanlage profitieren können
Die Anforderung: Ein Unternehmen wächst
Unser fiktives Beispiel-Unternehmen im Überblick:
Mittelständisches Unternehmen aus Österreich
Bestehender Standort soll wachsen
Eine Vertriebsniederlassung in Deutschland wird eröffnet, zunächst mit 10 Mitarbeiter:innen und Verdoppelung bis Jahresende
Mitarbeiter:innen arbeiten am Standort, mobil, vor Ort bei Kund:innen und im Homeoffice
Herr Profit, Geschäftsführer eines österreichischen mittelständischen Unternehmens in der Nähe von Salzburg, plant eine Expansion. Der bestehende Standort soll wachsen, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgenommen werden und in Bayern ist die Eröffnung einer Vertriebsniederlassung geplant.
Die Strategie ist klar und die Firmengründung in Deutschland mit Eintrag im Handelsregister wird bald erfolgen. Auch Büroräume in der Nähe von München wurden bereits gefunden und sind in Kürze bezugsfertig. In den bestehenden Räumlichkeiten am Hauptstandort werden Arbeitsplätze aufgebaut und die notwendigen technischen Ressourcen erweitert. Dazu zählen unter anderem die Telefonleitungen und die Internetanbindung.
Nun sind aber operative Fragen offen:
Welche Internetanbindung bzw. Bandbreite ist am neuen Standort nötig?
Wie soll die telefonische Erreichbarkeit realisiert werden?
Was und wie viel muss am bestehenden Standort in Salzburg technisch erweitert werden, um die neuen Arbeitsplätze ausreichend auszustatten? Klar ist, dass jeder Arbeitsplatz zumindest mit PC und Tischtelefon bestückt werden soll.
Welches Telefonsystem kann gekauft oder gemietet werden, das flexibel genug für weitere Expansionen ist?
Im persönlichen Gespräch mit seinem IT- bzw. Telefonanlagen-Verantwortlichen erfährt Herr Profit, dass eine Erweiterung der Telefonanlage am Hauptstandort möglich ist. Dazu sind aber zusätzliche ISDN-Steckkarten nötig und die Verkabelung muss erweitert werden. Ein externer Dienstleister müsste den Umbau der Anlage durchführen. Derartige Aufgaben sind nicht im Wartungsvertrag inkludiert und ein Angebot muss eingeholt werden.
Am Niederlassungsstandort plant Herr Profit zehn neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Start, mit einer Option auf Verdoppelung bis Jahresende, wenn die Geschäfte gut laufen. Hier stellt sich also die Frage, welches Telefonsystem gekauft oder gemietet werden soll und ob es flexibel genug für weitere Expansionen ist.
Die Vertriebsmitarbeiter werden außerdem direkte Kundenbesuche vor Ort durchführen und sind sehr mobil. Ein Kollege bat beim Einstellungsgespräch um die Möglichkeit temporär von zu Hause arbeiten zu können. Flexible Arbeitsmodelle sind in den meisten Unternehmen bereits angekommen, die direkte Erreichbarkeit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist Herrn Profit aber auch hierbei sehr wichtig.
In den ersten Monaten, bis ein Niederlassungsleiter für Deutschland gefunden ist, wird Herr Profit persönlich zweimal wöchentlich pendeln. Für ihn ist die Erreichbarkeit für Kund:innen und Mitarbeiter:innen besonders wichtig und soll einfach gelöst sein.
Herr Profit spielt also mit dem Gedanken, auf eine moderne VoIP-Telefonanlage zu wechseln. Im Gespräch mit befreundeten Geschäftspartnern, die diesen Schritt bereits erfolgreich hinter sich gebracht haben, erfährt er von unterschiedlichen Lösungen: vor Ort installierte VoIP-Anlagen mit Querverbindungen zwischen den Standorten und anderen, bei denen der Anbieter die Anlage als Dienst gehostet im Rechenzentrum zur Verfügung stellt (Cloud-Service).
Spätestens in dieser Phase des Projekts stoßen Herr Profit und sein IT-Verantwortlicher auf Herausforderungen, die mit klassischen Telefonanlagen und Handys schwer zu lösen sind. Es mangelt an Flexibilität und hohe Kosten sind zu erwarten!
Die Praxis: Eine VoIP-Telefonanlage bringt's
Wie bei solchen Umstiegsprojekten üblich, wird nach einer Definitionsphase des Projekts damit begonnen, unterschiedliche Offerte einzuholen bzw. Anbieter einzuladen. Achten Sie dabei auf 13 Kriterien, die Ihr neuer VoIP-Anbieter erfüllen sollte.
Termine sind meist rasch vereinbart und die Anbieter erzählen von den Vorteilen und Möglichkeiten der neuen VoIP-Technologie, wie zum Beispiel:
Vernetzung der Standorte
Vernetzung der Standorte
Geringe Investitionskosten
W egfallende Wartungsverträge bei Cloud-Lösungen
Neue Möglichkeiten zur Standorte-Zusammenarbeit mithilfe von Collaboration Tools wie Chat, Konferenz, Screensharing und der Einbindung von Mobile Devices
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Zurück zu unserem Beispiel
Herr Profit entscheidet sich mit seinem IT-Leiter – nennen wir ihn nun Franz Technik – dazu, eine kostenlose Teststellung auszuprobieren.
Gemeinsam greift man auf eine Cloud-Lösung zurück:
Dadurch können Arbeitsaufwände und technische Ressourcen aus der IT, die andere Kernaufgaben verfolgt, ausgelagert werden – bei gleichzeitig voller Kontrolle.
Sie verspricht einfache Bedienung im Web-Selfservice-Portal.
Neben einem Tischtelefon wird im Online-Versandhandel lediglich ein USB-Headset bestellt, um auch den Soft Client des Anbieters in Verbindung mit dem Windows-PC zu testen.
Das Setup nimmt nur wenige Minuten in Anspruch:
SIP-Phone wird im Free Trial-Zugang eingerichtet
Soft Client wird installiert
Testanrufe werden durchgeführt
Es zeigt sich, wie einfach am bestehenden Standort in Salzburg die alte Telefonanlage abgelöst werden kann!
Eine Erweiterung des Systems um die neuen Arbeitsplätze kann auch von technisch wenig versierten Personen einfach durchgeführt werden:
Neue Durchwahl und MAC-Adresse des SIP-Phones eintragen
Stammdaten des Users hinterlegen
Die Internetanbindung ist ausreichend und die Gesprächsqualität entspricht jener, die man von ISDN gewohnt ist.
Herr Technik, immer auf Sicherheit bedacht, behält sich vor, zu einem späteren Zeitpunkt einige Stellschrauben nachjustieren zu können.
Beispielsweise:
Rufprofile, um teure Anrufe zu unterbinden
IP-VIP-Listing für die Standorte
Verschlüsselung der Anrufe mit SIPS und SRTP
Herr Profit erfährt außerdem, dass eine aktive Kostenkontrolle in Echtzeit möglich wäre.
In Phase 2 des Tests wird die neue Niederlassung in Deutschland mit eingebunden. Den Empfehlungen des Anbieters folgend, reserviert man 100 kBits/Sek pro Gespräch an der Internetanbindung. Die Mitarbeiter:innen in Deutschland nutzen umgehend die Chat-Funktion, um mit Salzburg Nachrichten auszutauschen oder rufen einfach kostenlos und netzintern dort an. Herr Profit weiß nun auch, dass er dem Kollegen, der Home Office nutzen will, getrost zusagen kann – technisch kein Problem.
Auf seinem eigenen Smartphone installiert Herr Profit den Mobile Client (Smartphone-App), weil er somit an jedem der Standorte unter derselben Festnetznummer mit Durchwahl erreichbar ist!
Die Zukunft: Flexibel bleiben
Als die rund einwöchige Testphase abgeschlossen ist, sind Herr Profit und sein IT-Verantwortlicher Franz Technik voll von einem modernen VoIP-Telefonsystem aus der Cloud überzeugt.
Dennoch möchten sie unbedingt noch klären, auch in Zukunft über die bestehende Salzburger Telefonnummer erreichbar zu sein. Da die Gesetzeslage dies vorsieht, kann der Anbieter ihm das bestätigen und bietet auch noch an, eine deutsche Rufnummer zu schalten.
Immer einen guten Kundenservice im Auge, überlegt Herr Profit bereits, ob nicht noch eine kostenfreie 0800-Servicerufnummer für seine Kundinnen und Kunden Sinn macht.
Zu guter Letzt verhandelt Herr Profit noch einen guten Anruftarif nach Belgien und in die Niederlande heraus, denn dort sind seine wichtigsten Lieferanten, mit denen er oft und viel telefoniert.
Die passende VoIP-Telefonanlage wurde ausgewählt, getestet und integriert!
Welche Art von VoIP-Lösung ist die „richtige“ für mich?
Sie sind noch unsicher, ob eine Cloud-Telefonanlage Ihre Bedürfnisse und Anforderungen bestmöglich abdeckt?
Gerne beraten Sie unsere erfahrenen Spezialist:innen auch persönlich – kontaktieren Sie uns ganz unverbindlich!
Christian RupitschSolutions Consultant
Muss jedes Unternehmen auf eine Cloud-Telefonanlage umsteigen?
Kommen wir also nun zurück zu unserer Ausgangsfrage: Braucht jedes Unternehmen eine VoIP-Telefonanlage? Diese einfache und geschlossene Frage lässt sich wahrheitsgemäß am ehesten mit einem „Jein“ beantworten. Denn natürlich tun auch alte Systeme und Brückenlösungen ihren Dienst.
Klar ist aber: Der Umstieg auf eine neue, moderne VoIP-Telefonanlage ist einfach geworden. Man nutzt die altbekannten Funktionen und erweitert sie um moderne Möglichkeiten zur Zusammenarbeit in Firmen. Die Telefonanlage lässt sich problemlos in bestehende Systeme integrieren und optimiert Prozesse in Ihrem Unternehmen. Das spart Zeit, Geld und schont die Nerven.
Eine VoIP-Telefonanlage passt sich flexibel Ihren Anforderungen an und wächst mit Ihrem Unternehmen mit. Pay-per-use ist eines der Schlagworte, das Ihnen dabei helfen wird, Kosten zu sparen und noch individueller auf Ihre Anforderungen einzugehen.
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