SIP Trunks schnell erklärt 
FAQs, Tipps und Lösungen

SIP steht für „Session Initiation Protocol“ und bezeichnet ein universelles, an HTTP angelehntes IT-Protokoll, das Sprach- und Videoverbindungen zwischen einem oder mehreren Kommunikationsteilnehmern aufbauen, steuern und wieder abbauen kann.

Es wird in der VoIP-Telefonie weit verbreitet eingesetzt und ist aufgrund seiner Offenheit mit einer Vielzahl an IP-Telefonanlagen kompatibel.

Um über das weltweite, öffentliche Telefonnetz telefonieren zu können, war bis vor ein paar Jahren noch ein klassischer ISDN-Telefonanschluss notwendig. Inzwischen ist dies aber auch über die Internetleitung möglich („Voice-over-IP“).

Ein SIP Trunk ist eine (virtuelle) Leitung, die mittels Session Initiation Protocol (SIP) eine IP-Verbindung von der Telefonanlage zum Telefonnetz herstellt. Der SIP Trunk ist sozusagen die Festnetzleitung bzw. der Multianschluss der IP-Telefonie.

Der SIP Trunk kann entweder den bestehenden Internetanschluss eines Unternehmens nutzen oder als dedizierte Leitung zum Telefonie-Anbieter eingesetzt werden. Die Anzahl der möglichen gleichzeitig geführten Gespräche ist einerseits von der Anzahl der vorhandenen Kanäle und andererseits von der verfügbaren Internet-Bandbreite abhängig.

Wenn Sie VoIP-Telefonie nutzen möchten, ist ein so genannter „SIP Trunk“ die einfachste Möglichkeit, wie Sie Ihr Unternehmen bzw. Ihre Telefonanlage via Internet an das Telefonnetz anbinden können.

Die einzige Voraussetzung dafür ist, dass Ihre bestehende Telefonanlage bereits SIP-fähig ist.

Im Gegensatz zur ISDN-Telefonie kann die IP-Telefonie verschlüsselt werden und ist somit sehr sicher. Verschlüsseln lassen sich dabei einerseits die Signalisierung (SIPS) bzw. der SIP Trunk selbst mittels Transport Layer Security (TLS) und andererseits die Sprachdaten, die per Secure Real-Time Transport Protocol (SRTP) in gut verschlüsselte Datenpakete verpackt werden.

Um eine optimale Sicherheit zu gewährleisten, sollten auch vom Kunden selbst bestimmte Maßnahmen ergriffen werden. So empfiehlt es sich, die Telekommunikation, von der restlichen IT getrennt, in einem eigenen LAN zu betreiben, auch wenn dies zusätzliche Kosten verursacht.

Moderne Internetanschlüsse reichen für VoIP in der Regel problemlos aus. Pro aktivem Telefongespräch sollten Sie etwa 100 kBit/s einplanen – bei 10 gleichzeitig genutzten Kanälen entspricht das rund 1 MBit/s.

Jeder SIP Trunk wird für eine maximale Anzahl gleichzeitig möglicher Gespräche ausgelegt. Als Faustregel gilt: Unternehmen mit durchschnittlichem Telefonieverhalten sollten rund 10 % der Mitarbeiter:innenzahl als SIP-Kanäle einplanen.

Callcenter benötigen in der Regel einen SIP-Kanal für jeweils zwei Mitarbeiter:innen. Sind alle Kanäle ausgelastet, erhält der nächste ein- oder ausgehende Anruf ein Besetztzeichen.

Grundsätzlich ja – solange sich der Netzabschlusspunkt nicht ändert.

Beispiel: Zieht Ihr Unternehmen innerhalb eines Ortsnetzes – etwa innerhalb von Wien – um, können Sie Ihre bestehenden Rufnummern problemlos weiter nutzen. Bei einem Umzug in ein anderes Ortsnetz (z.B. von Wien nach Linz) ist eine Mitnahme jedoch nicht möglich, da sich der Netzabschlusspunkt ändert.

Sie telefonieren über SIP mindestens genauso gut und klar wie über ISDN. Der in Europa gängige Sprachcodec G.711a (PCMA) liefert eine Sprachqualität, die der von ISDN-Telefongesprächen gleichzusetzen ist.

Für ein störungsfreies Gesprächserlebnis– ohne Aussetzer oder „Roboterstimme“ – benötigen Sie pro aktivem Gespräch eine Bandbreite von mindestens 100 kBit/Sekunde. 

Ja. Telefonieren über einen SIP Trunk ist in der Regel deutlich günstiger als über klassische ISDN-Anschlüsse. Die Anzahl der benötigten Kanäle lässt sich exakt an Ihren Bedarf anpassen, und viele Anbieter bieten zudem Spezialtarife für jene Netze oder Länder an, in die Sie besonders häufig telefonieren.

Zusätzlich sparen Sie bei (netz-)internen Gesprächen, da diese bei den meisten SIP Trunk-Anbietern kostenlos sind – oft auch zwischen mehreren Firmenstandorten, selbst im Ausland, sofern sie im selben Netz liegen. Weitere Kostenvorteile ergeben sich, wenn Sie ausschließlich Verträge ohne Bindung und ohne Mindestverbrauch abschließen.

Nicht unbedingt – grundsätzlich stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung, um Microsoft Teams mit dem öffentlichen Telefonnetz zu verbinden und externe Anrufe zu ermöglichen.