Alles über Servicenummern 
Arten, Vorteile & Funktionen

Sandra Adelsberger-Buchner
Sandra Adelsberger-BuchnerProduct Marketing Manager

Telefonischer Kundenservice bleibt auch im digitalen Zeitalter unverzichtbar. Trotz Chatbots, E-Mail und Self-Service bevorzugen viele Kund:innen weiterhin den direkten telefonischen Kontakt – besonders bei sensiblen Anliegen wie Reklamationen, Störungen oder Bestellproblemen.

Servicerufnummern unterstützen Unternehmen dabei, ihre Erreichbarkeit sicherzustellen, Rufbereitschaften zu organisieren oder kostenlosen Support anzubieten – effizient, flexibel und kostentransparent.

Welche Arten von Servicerufnummern es gibt, wie sie funktionieren, welche Kosten entstehen und worauf Sie bei der Anbieterwahl achten sollten, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

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Was ist eine Servicenummer?

Servicenummern sind spezielle Telefonnummern, die Unternehmen einsetzen, um Kund:innen und Interessent:innen telefonische Serviceleistungen wie Produkt- und Supportanfragen, Störungs- und Notfallsdienste oder auch Buchungen und Bestellungen anzubieten.

Der Begriff „Servicenummer“ signalisiert also einen kundenspezifischen Dienst, sagt jedoch nicht automatisch aus, welche Art von Rufnummer verwendet wird oder wer die Kosten des Anrufs trägt.

  • In Österreich bezieht sich der Begriff Servicerufnummer meist auf Free Call-, Shared Cost- oder Premium Rate-Nummern – virtuelle, nicht standortgebundene Rufnummern, die ausschließlich für eingehende Anrufe genutzt werden und nur national, also innerhalb Österreichs, erreichbar sind.

Aber auch 05-Nummern für private Netze, Nummern mit der Bereichskennzahl 0720 sowie virtuelle geografische Rufnummern sind Servicenummern, wenn sie von Unternehmen für den telefonischen Kundendienst eingesetzt werden.

Durch die Auswahl einer entsprechenden Servicerufnummernart kann festgelegt werden, ob das Unternehmen oder die Anrufer:innen die Kosten für das Gespräch bezahlen.

Servicenummern, die als Bestell- oder Info-Hotlines eingesetzt werden, sind oftmals sogenannte „schöne“ Nummern, also leicht merkbare Telefonnummern mit möglichst wenigen unterschiedlichen Ziffern.

Welche Funktionen bieten Servicenummern?

Im Unterschied zu herkömmlichen Fest- oder Mobilnetznummern bieten Servicerufnummern eine Vielzahl an Möglichkeiten, die eingehenden Anrufe zu managen.

Dazu müssen die Calls über eine Serviceplattform (IN-Plattform) geroutet, sprich geleitet, werden, wo sie mit intelligenten Funktionen wie herkunfts- oder zeitabhängigem Routing, Warteschleifen, Ansagetexte, Anrufbeantworter u.v.m. versehen werden können.

Wie funktionieren Servicerufnummern?

Infografik Funktionsweise Servicerufnummern

Servicerufnummern sind in der Regel virtuelle Rufnummern. Das heißt, sie sind standortunabhängig und – mit Ausnahme von virtuellen Geo-Nummern – ohne festen Ortsnetzbezug.

Anrufe auf einer Servicenummer werden an die Zielrufnummer(n) eines bestehenden Telefonanschlusses (Anschlussnummer), Festnetz oder Mobilfunk, egal bei welchem Netzbetreiber weitergeleitet.

Um eine Servicenummer betreiben zu können, benötigt das Unternehmen – der Informationsdiensteanbieter bzw. der Kommunikationsdienstebetreiber einen Telefonanschluss. Es muss dafür aber kein neuer oder zusätzlicher Anschluss bestellt oder eingerichtet werden.

Servicerufnummern in Österreich und Deutschland sind – unabhängig von der Vorwahl – durchwahlfähig, meist mit bis zu drei, in Österreich auch vier Stellen. In der Schweiz sind Durchwahlen bei Servicenummern nicht möglich.

Damit die Servicerufnummer die Zusatzfunktionen erhält, die für ein optimales Anrufmanagement erforderlich sind, müssen die Gespräche zwischen Anrufer und Empfänger über eine sogenannte Intelligent Network Plattform des Telekommunikationsnetzbetreibers geführt werden. Dort wird der Anruf mit intelligenten Funktionen versehen, wie zum Beispiel:

  • Anrufweiterleitungen nach Öffnungszeiten oder Vorwahlgebieten

  • Anrufverteilung nach Quoten oder Auslastungen

  • Feiertagsabhängige Routings von Anrufen

  • Abspielen von Telefonansagen und Warteschleifen

  • Sperre von Anrufen durch Nummern auf Blocklists

  • Vorreihung von Anrufen auf VIP-Lists

  • Weiterleitung auf Sprachboxen

Über virtuelle, standortunabhängige Servicerufnummern wie 0800-Nummern können nur Anrufe empfangen werden.

Das Unternehmen (IDA/KDB) kann mit seiner Servicenummer nicht abgehend telefonieren. Allerdings ermöglicht die Funktion CLIP-no-screening intelligenter Serviceplattformen (IN-Platform), dass die Servicerufnummer bei ausgehenden Gesprächen mitgeschickt und den Angerufenen am Display angezeigt werden kann. Somit werden etwaige Rückrufe der Kund:innen beim Unternehmen ebenfalls wieder über die Servicerufnummer erfolgen.

Um Betrug oder ungewollte Kosten beim Endkunden zu vermeiden, sind in Österreich Premium Rate-Nummern von dieser Möglichkeit ausgenommen.

Was ist eine virtuelle Rufnummer?

Virtuelle Telefonnummern sind Rufnummern, die keinen Anschluss über eine Telefondose an ein bestimmtes (geografisches) Ziel bzw. an eine postalische Adresse haben. Damit virtuelle Nummern erreichbar sind, bedarf es also zusätzlich eines natürlichen Netzabschlusspunktes, einer sogenannten Zielrufnummer.

Dabei handelt es sich um eine Anschlussnummer im Fest- oder Mobilnetz. Wählen Anrufer:innen also die kostenfreie 0800-Rufnummer eines Unternehmens, wird das Gespräch an die geografische Rufnummer des tatsächlichen Anschlusses des Unternehmens automatisch weitergeleitet.

Beispiel

yuutel stellt seinen Kunden die kostenfreie 0800-Rufnummer 0800 240 40 10 zur Verfügung; die geografische Rufnummer von yuutel am Standort Leonard-Bernstein-Straße 10 in 1220 Wien, lautet 01 214 51 30. Wählt ein Kunde die 0800 240 40 10, läutet bei yuutel ein Endgerät am Anschluss der Nummer 01 214 51 30.

Über virtuelle Rufnummern kann nicht abgehend telefoniert werden, sie sind rein für die eingehende Telefonie (Inbound) gedacht. Allerdings verfügen intelligente Serviceplattformen (IN-Plattform) über die Funktion CLIP-no-screening, die es ermöglicht, dass die Servicerufnummer bei ausgehenden Anrufen als Absender mitgeschickt wird. So sehen die Angerufenen am Display ihres Telefons nicht die geografische Anschlussnummer, über die tatsächlich rausgerufen wird, sondern etwa die 0800-Servicerufnummer des Unternehmens.

Um Betrug zu vermeiden – es könnten hier hohe Kosten für die Anrufer:innen im Falle eines Rückrufes entstehen – ist das nicht bei allen Servicerufnummern-Kategorien oder in allen Ländern möglich. Die Regulierungsbehörden legen hier eindeutige Regeln fest, welche Nummer als Absendernummer signalisiert werden darf. Darüber hinaus entscheidet auch der Netzbetreiber der Angerufenen, welche Nummern akzeptiert werden.

Wie werden virtuelle Rufnummern eingesetzt?

Frau mit Brille telefoniert mit Handy

Welche Arten von Servicerufnummern gibt es?

  • Vorwahl in Österreich

    0800

  • Wer trägt die Kosten?

    Das Unternehmen (IDA/KDB)

  • Erreichbarkeit

    National

  • Vorwahl in Österreich

    00800

  • Wer trägt die Kosten?

    Das Unternehmen (IDA/KDB)

  • Erreichbarkeit

    International

  • Vorwahl in Österreich

    0810,0820, 0821, 0828

  • Wer trägt die Kosten?

    IDA/KDB und Anrufer:innen

  • Erreichbarkeit

    National

  • Vorwahl in Österreich

    0900, 0901, 0930, 0931, 0939

  • Wer trägt die Kosten?

    Anrufer:innen

  • Erreichbarkeit

    National

  • Vorwahl in Österreich

  • Wer trägt die Kosten?

    Anrufer:innen
    (zum Festnetztarif)

  • Erreichbarkeit

    International

  • Vorwahl in Österreich

    0720

  • Wer trägt die Kosten?

    Anrufer:innen
    (zum Festnetztarif)

  • Erreichbarkeit

    International

  • Vorwahl in Österreich

    05

  • Wer trägt die Kosten?

    Anrufer:innen
    (zum Festnetztarif)

  • Erreichbarkeit

    International

0800 Free Call Nummern kostenfrei für Anrufer

Free Call-Nummern sind Servicerufnummern mit der Vorwahl 0800 und einer darauffolgenden 6-stelligen Teilnehmernummer, die in Österreich hauptsächlich im Kundenservice eingesetzt werden.

Die Haupteinsatzbereiche von Free Call-Nummern sind:

  • Bestell-, Info oder Support-Hotlines

  • zentrale Kontaktnummer

  • Spendenhotlines von gemeinnützigen Organisationen

0800-Nummern sind für die Anrufer:innen grundsätzlich gratis, egal ob sie aus dem Fest- oder dem Mobilnetz telefonieren. Die Kosten für das Gespräch trägt zur Gänze das Unternehmen bzw. der Informationsdiensteanbieter oder Kommunikationsdienstebetreiber. Allerdings können in bestimmten Fällen für die Anrufer:innen Roaminggebühren anfallen.

0800 Free Call-Nummern eignen sich für den Einsatz als Kundenhotline-Nummern gemäß den Vorgaben der EU-Verbraucherrechte-Richtlinie, die keine Service-Hotlines erlauben, die Kosten, die über den Grundtarif hinausgehen, verursachen.

Neben der kostenlosen Erreichbarkeit machen zahlreiche intelligente Zusatzfunktionen 0800-Servicenummern besonders attraktiv für Unternehmen, etwa

  • Verteilen der Anrufe nach geografischer Herkunft, Uhrzeit oder prozentuellen Quoten

  • Telefonansagen, Warteschleifen, Rückruf-Service

  • Vorselektion der Anrufer durch Tasten-/Sprachmenüs (IVR) und Datenbank-Routings,

  • Klassifizieren der Anrufer mittels Block- oder VIP-Listen

Bei 0800-Servicerufnummern handelt es sich um sogenannte virtuelle Rufnummern, die nicht an ein Ortsnetz gebunden sind. Sie können somit unabhängig vom Standort des Unternehmens eingesetzt werden. Eingehende Anrufe werden auf eine definierte Zielrufnummer weitergeleitet.

0800-Free-Call-Nummern sind in der Regel nur national erreichbar – österreichische 0800-Nummern nur innerhalb Österreichs, deutsche 0800-Nummern nur innerhalb Deutschlands und so fort. Anrufe aus dem Ausland werden nur dann durchgestellt, wenn entsprechende Verträge zwischen den beteiligten Netzbetreibern bestehen.

Internationale 0800 Nummern

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UIFN – Universal International Freephone Number

UIFN steht für Universal International Freephone Number – eine einheitliche, weltweit aus vielen Ländern kostenlos erreichbare Servicenummer mit der Vorwahl 00800 und einer daran anschließenden 8-stelligen Teilnehmernummer.

Sie eignet sich besonders für international tätige Unternehmen wie Fluglinien, Versicherungen oder Technologieanbieter, die ihren Kund:innen einen global einheitlichen, gebührenfreien telefonischen Service anbieten möchten.

Mit intelligenter Anrufvermittlung – etwa herkunftsabhängigem Routing, Tasten- oder Sprachmenüs (IVR)  oder datenbankbasierten Routings – lassen sich UIFN-Anrufe trotz unterschiedlicher Herkunft, Zeitzonen oder Sprachen effizient weiterverarbeiten.

UIF-Nummern sind standortunabhängig: Gespräche können weltweit auf eine oder mehrere Zielrufnummern im Fest- oder Mobilnetz weitergeleitet werden. Die 00800-Nummern unterliegen nicht den nationalen Telekommunikationsgesetzen, ihre Vergabe erfolgt durch die International Telecommunication Union (ITU).

Eine UIFN ist in rund 60 Ländern erreichbar und im Vergleich zu nationalen 0800-Servicenummern deutlich kostenintensiver.

0810/0820 Shared Cost Nummern – geteilter Tarif

Shared Cost-Nummern sind Rufnummern für sogenannte Dienste mit geregelter Entgeltobergrenze, bei denen sich Anrufer:innen und das angerufene Unternehmen (IDA/KDB) die Kosten für das Gespräch teilen.

Abhängig vom Tarifmodell haben Shared Cost-Nummern die Vorwahl 0810, 0820, 0821 oder 0828 sowie eine darauffolgende Teilnehmernummer, die aus sechs Stellen besteht.

Die Kosten für Anrufer:innen variieren je nach Vorwahl und Rufnummernbereich:

  • maximal € 0,10 pro Minute für Anrufe auf eine 0810-Nummer

  • maximal € 0,20 pro Minute für ein Gespräch auf eine 0820-Rufnummer

Shared Cost-Nummern mit den Vorwahlen 0821 und 0828 werden pro Anruf bzw. Nachricht abgerechnet. Anders als bei Premium Rate-Nummern muss der Preis für die Gesprächskosten nicht in der Werbung angegeben werden!

Nachdem also bei Shared Cost-Nummern ein Teil der Kosten auf die Anrufer:innen entfällt und die Servicekosten dadurch nicht zur Gänze vom Unternehmen getragen werden müssen, werden Shared Cost-Nummern oftmals für den technische Support oder für B2B-Hotlines verwendet.

Laut EU-Verbraucherrechte-Richtlinie dürfen sie allerdings nicht als Hotline für Kund:innen mit einem bestehenden Vertrag eingesetzt werden, da die Anrufgebühren den Grundtarif übersteigen und mitunter nicht in Minutenpakte des Fest- oder Mobilnetzbetreibers der Anrufer:innen eingerechnet werden.

Mit einer Shared Cost-Nummer können, sofern sie über eine intelligente Serviceplattform geleitet wird, viele verschieden Anruffunktionen genutzt werden. Neben Standardroutings wie herkunfts- oder zeitabhängiges Routing, bieten IN-Plattformen individuelle Lösungen wie beispielsweise:

  • IVR-Module zur Abwicklung von Call-Flows

  • VIP- oder Blocklisten zum Sperren oder Zulassen bestimmter Anrufnummern

  • Fax-2-E-Mail-Lösungen in unterschiedlichen Dateiformaten

0900 Premium Rate – Mehrwertnummern

Premium Rate- oder Mehrwertnummern sind Rufnummern mit den Vorwahlen 0900, 0901, 0930, 0931 oder 0939 und einer darauffolgenden 6-stelligen Teilnehmernummer, die in Österreich für die Bereitstellung von Mehrwertdiensten genutzt werden. 

Bei Premium Rate-Nummern übernehmen die Anrufer:innen die Kosten des Gespräches, die über ihre Telefonrechnung abgerechnet werden. Diese können weit über den Preis eines herkömmlichen Telefongesprächs hinausgehen, da mit den verrechneten Gesprächskosten bestimmte erbrachten Leistungen, wie zum Beispiel IT-Support, Rechtsberatung oder Entertainment-Dienste, abgerechnet werden.

Seitens der österreichischen Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) wurde festgelegt, welche Dienste unter den jeweiligen Vorwahlen betrieben werden dürfen: 

  • 0900 und 0901 für Beratungs- Support- und Bestelldienstleistungen im Wirtschaftsbereich

  • 0930 und 0931 ausschließlich für Erotikdienste

Premium Rate-Nummern dürfen laut EU-Verbraucherrechte-Richtlinie nicht als telefonische Hotline für Kunden eingesetzt werden, mit denen ein Vertragsverhältnis besteht. 

Eine österreichische 0900/0901 oder 0930/0931 Nummer ist ausschließlich national – also nur von österreichischen Anschlüssen und nicht aus dem Ausland –erreichbar. 

Premium Rate-Nummern sind virtuelle Rufnummern, die standortunabhängig betrieben werden können. Gespräche werden auf eine definierte Zielrufnummer, im Fest- oder Mobilnetz, weitergeleitet.  

Den Anrufer:innen könnten durch den Call auf einer Premium Rate-Nummer hohe Kosten entstehen. Darum dürfen Mehrwertnummern in Österreich (die Bedingungen können von Land zu Land unterschiedlich sein) nur unter bestimmten Auflagen betrieben werden:

  • Tonband-Info über die Kosten vor dem Gespräch

  • Eindeutige Preisangabe in der Bewerbung

  • Automatische Trennung von Gesprächen nach 30 Minuten bei höher tarifierten Nummern (ab € 2,20  pro Minute)

  • Mehrwertnummern dürfen nicht als Absender und somit Rückrufnummern mitgeschickt werden

  • Sperrmöglichkeit von Anrufen auf Premium Rate-Nummern beim Fest- oder Mobilnetzbetreiber

Virtuelle geografische Rufnummern

Virtuelle geografische Rufnummern, kurz Geo-Nummern, sind lokale Nummern, die einem Ortsnetz zugeordnet sind. Eine Geo-Nummer besteht somit aus

  • einer ein- bis vierstelligen Ortsnetzkennzahl (Vorwahl) und
  • einer Teilnehmernummer, beispielsweise (0)1 214 51 30 für eine Wiener Rufnummer oder (0)316 1234 für Rufnummer im Grazer Ortsnetz.


Virtuelle Geo-Nummern sind, wie der Name schon sagt, „virtuell” gehostet. D.h. sie sind an keinen bestimmten, festen Telefonanschluss gebunden. Die Geo-Nummer kann auf jede beliebige Zielrufnummer weitergeleitet werden.

Voraussetzung für den Bezug einer virtuellen Geo-Nummer ist allerdings ein tatsächlicher Firmenstandort im jeweiligen Ortsnetzgebiet. In Österreich benötigen Sie den Nachweis eines sogenannten ortsfesten Netzabschlusspunktes. Das kann etwa ein fixer ISDN- bzw. IP-Anschluss am jeweiligen Bürostandort oder auch eine Betriebskostenabrechnung sein.

Im Unterschied zu gewöhnlichen Festnetz-Telefonnummern können virtuelle Geo-Nummern außerdem mit zahlreichen intelligenten Anruf-Funktionen ausgestattet werden, indem die Anrufe über eine IN-Plattform geleitet werden.

Beliebte Funktionen:

  • Anrufweiterleitungen nach Öffnungszeiten oder Vorwahlgebieten

  • Feiertagslisten

  • Einbindung von Telefonansagen und Warteschleifen

  • Blocklisting/VIP-Listing von Rufnummern

  • Sprachboxen und vieles mehr.

Eine geografische Rufnummer vermittelt lokale Präsenz und ist gleichzeitig aus dem Ausland uneingeschränkt erreichbar.

Für Anrufer:innen aus dem Fest- und Mobilnetz ist die Geo-Nummer zum lokalen Ortstarif erreichbar, oftmals jedoch sogar gratis, da Anrufe zu geografischen Nummern in den Flatrates der Provider inkludiert sind.

Das eignet sie auch als Telefonnummern im Kundensupport gemäß der EU-Verbraucherrechte-Richtlinie, wonach Rückfragen von Kunden, mit denen ein direktes Vertragsverhältnis besteht – etwa nach Kauf eines Produkts –, über eine Service-Hotline abgewickelt werden müssen, die den Grundtarif nicht überschreitet.

  • Geo-Nummern findet man daher im Kundenservice häufig als:

    • Zentrale Kontaktnummer für Unternehmen oder deren Standorte
    • Bestell-, Info- oder Support-Hotlines

0720 – Standortunabhängige, nationale Rufnummern

0720er Nummern sind Servicerufnummern mit der Bereichskennzahl 0720, gefolgt von einer aus sechs Ziffern bestehenden Teilnehmernummer

Rufnummern mit der Vorwahl 0720 sind sogenannte standortunabhängige, nationale Telefonnummern. Das heißt, es handelt sich um Rufnummern ohne Ortsnetzbezug. Die Vorwahl 0720 ist in ganz Österreich identisch, sodass der Betreiber der Nummer diese an wechselnden Standorten verwenden kann.

In Österreich ist für den Einsatz einer 0720-Nummer kein fixer Netzabschlusspunkt erforderlich. Sie bietet sich daher als Alternative zur geografischen Rufnummern an, für die ein solcher zwingend vorgeschrieben ist.

0720er Nummern werden häufig für Voice-over-IP-Telefonie, also für das Telefonieren über Internetleitungen, eingesetzt. Es dürfen darüber aber auch Dienste wie Bestell- oder Servicehotlines erbracht werden. 

Im Unterschied zu beispielsweise 0800-Servicerufnummern sind 0720-Nummern nicht nur aus dem Inland, sondern international aus dem ausländischen Fest- und Mobilnetz erreichbar. 

0720-Nummern sind quellnetztarifiert. Das bedeutet, dass die Anrufer:innen die Kosten für das Gespräch tragen und diese maximal so hoch sein dürfen wie zu mobilen oder geografischen Rufnummern.

05-Nummern – Private Netze

Sogenannte 05er Nummern sind Rufnummern, die für private Netze vorgesehen sind. Ein privates Netz ist ein Unternehmen mit mindestens zwei Standorten. Zweck der 05-Nummer ist es, Mitarbeiter:innen der unterschiedlichen Standorte miteinander zu verbinden und unter einer einheitlichen Rufnummer erreichbar zu machen.

Eine nationale Rufnummer hat eine Mindestlänge von 8 Ziffern für ein privates Netz besteht aus:

  • einer fünf- oder sechsstelligen Bereichskennzahl beginnend mit den Ziffernkombinationen 501 bis 509, 517, 57 sowie 59,
  • und einer – je nach Länge der Bereichskennzahl – mindestens zwei- bis dreistelligen privaten Teilnehmernummer.


Anders als bei anderen Servicenummern müssen Unternehmen (IDA oder KDB) die 05er Nummer selbst bei der RTR, der Regulierungsbehörde für Rundfunk- und Telekommunikation, beantragen.

Die Zuteilung der Bereichskennzahl erfolgt durch die Behörde. Die private Teilnehmernummer legt das Unternehmen selbst fest. Lediglich die Vermittlungsstelle kann eine kürzere oder gar keine Teilnehmernummer haben. 

Eine 05-Nummer kann prinzipiell sowohl als zentrale Kontaktnummer des Unternehmens als auch als Servicehotline eingesetzt werden. Dabei muss allerdings folgendes unbedingt beachtet werden: 

Die fünf- bis sechsstellige Bereichskennzahl ohne dahinter folgender Teilnehmernummer darf nur für die Vermittlung eingesetzt werden. Dienste wie Bestell- oder Kundenhotline dürfen ausschließlich auf einer Nummer, die zusätzlich eine private Teilnehmernummer enthält, angeboten werden. Ein Beispiel: 

  • (0)5 0111 Vermittlung

  • (0)5 0111 500 Info-Hotline 

  • (0)5 0111 101 Terminvergabe

Rufnummern privater Netze sind aus dem In- und aus Ausland erreichbar. Die Anrufer:innen tragen die Kosten für das Gespräch, wobei diese maximal so hoch sein dürfen wie ein Anruf zu einer Fest- oder Mobilnetznummer. Diese Nummernart eignet sich somit als Hotline-Nummern für Kunden mit bestehenden Verträgen gemäß der EU-Verbraucherrechte-Richtlinie.

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Was kosten Servicerufnummern?

Welche Kosten für Anrufer:innen anfallen, hängt in erster Linie von der Art der Servicerufnummer ab.

Kostenfreie Servicenummern

Kostenpflichtige Servicerufnummern

  • Premium Rate (Mehrwertnummern) 

    sind kostenpflichtige, zielnetztarifierte Servicerufnummern, bei denen die Anrufer:innen die Gesprächskosten tragen. Je nach Vorwahl erfolgt die Abrechnung entweder pro Anruf (z.B. 0901 bis 0931 mit 0,10 €–10,00 € pro Call) oder pro Minute (z.B. 0900/0930/0939 mit bis zu 3,64 €/Min.), wobei andere Länder zusätzlich Hybridmodelle aus Fix- und Minutenpreis anbieten. Das angerufene Unternehmen bekommt einen Teil des Betrages ausgeschüttet.

Welche Vorteile bieten Servicerufnummern?

Servicerufnummern sind kundenfreundlich

  • 0800-Nummer

    0800-Free Call-Nummern sind für Anrufer:innen stets kostenlos und gelten daher als besonders kundenfreundlich – sie werden deutlich häufiger angerufen als Festnetz- oder Mobilnummern.

  • Geo-Nummer

    Setzen Sie geografische Rufnummern als Servicenummern ein, vermitteln diese durch ihre Ortskennzahl lokale Präsenz und Kundennähe.

  • UIFN Nummer

    Kund:innen internationaler Unternehmen müssen sich im Falle einer UIFN-Nummer lediglich eine einzige Rufnummer merken und können diese auch aus dem Ausland anrufen.

  • Anrufroutings

    Intelligente Rufweiterleitungen verkürzen Wartezeiten spürbar: Durch eine gezielte Vorselektion – etwa über IVR-Menüs – werden Anrufer:innen direkt an die richtige Ansprechperson verbunden, was Zeit spart und Frustration vermeidet.

  • Rufbereitschaften

    Für Notfälle bzw. Support außerhalb der Geschäftszeiten können Sie telefonische Rufbereitschaften für Kund:innen einfach organisieren.

Servicerufnummern sind professionell

  • Servicerufnummern vermitteln Professionalität und lassen selbst kleine Unternehmen oder Start-ups größer und vertrauenswürdiger erscheinen.

  • Gerade bei Reklamationen, Garantiefällen oder Fragen zu Rechnung und Lieferung greifen Kund:innen bevorzugt zum Telefon – ein professioneller Auftritt mit einer Servicerufnummer vermittelt dabei Vertrauen und Seriosität.

  • Im E-Commerce wirkt eine Servicerufnummer als Kontaktnummer vertrauenswürdiger als eine Handynummer – letztere wirkt unprofessionell und führt nachweislich zu mehr Warenkorbabbrüchen.

Servicerufnummern sind gut fürs Geschäft

  • Kostenfreie 0800-Nummern steigern nachweislich die Kontaktanfragen und Bestellungen in Ihrem Unternehmen.

  • Mit intelligentem Anrufmanagement geht kein Anruf verloren – zeitabhängige Routings leiten Gespräche außerhalb der Geschäftszeiten oder im Urlaub automatisch auf Ansagen oder ein externes Callcenter weiter.

  • Überlauf-Routings sorgen dafür, dass auch bei kurzfristigen Anrufspitzen kein Gespräch verloren geht.

  • Eine vordefinierte Lastverteilung verteilt eingehende Anrufe optimal auf verfügbare Leitungen – so bleibt Ihre Erreichbarkeit gesichert und kein Geschäft geht verloren.

  • Der Einsatz von 0800-Nummern reduziert Warenkorbabbrüche im E-Commerce.

  • Kostenlose Kundenhotlines gelten als besonders serviceorientiert, fördern die Kundenzufriedenheit und stärken die Loyalität – ein klarer Vorteil gegenüber teurer Neukundengewinnung.

  • Mit Call Tracking erkennen Sie, welche Werbemaßnahmen die meisten Anrufe und Abschlüsse bringen – und gewinnen gezielt mehr Kund:innen.

Servicerufnummern sparen Kosten

  • Eine einheitliche Rufnummer für alle Standorte reduziert den administrativen Aufwand und vereinfacht Ihr Marketing erheblich.

  • Eine nicht standortgebundene Servicerufnummer können Sie beim Umzug des Unternehmens behalten.

  • Mit Anrufweiterleitungen nach Vorwahlgebieten, VIP-Listen oder quotenabhängigem Routing optimieren Sie interne Abläufe und senken Kosten.

  • Für kleine Unternehmen und Start-ups reicht ein günstiger Mobilnetzanschluss zur Weiterleitung der Servicerufnummer.

  • Mit detaillierten Anrufstatistiken zu Dauer, Herkunft und Uhrzeit planen Sie den Mitarbeitereinsatz gezielt und effizient.

  • Intelligentes Anrufmanagement mit Tasten- oder Sprachmenüs (IVR) und Datenbank-Routings leitet Kund:innen gezielt weiter und spart wertvolle Ressourcen.

Wie erhalte ich eine Servicerufnummer?

Für die Vergabe von Rufnummern ist in Österreich grundsätzlich die Regulierungsbehörde für Rundfunk & Telekommunikation (RTR) zuständig.

  • Free Call-, Shared Cost- und Premium Rate-Nummern
    – Beantragung bei der RTR

    Sie können Ihre gewünschte Servicenummer direkt bei der RTR beantragen. Ist die Nummer verfügbar, erfolgt die Zuteilung per Bescheid innerhalb von rund 14 Tagen – kostenlos. Damit die Nummer jedoch im öffentlichen Telefonnetz erreichbar ist, muss sie bei allen Fest- und Mobilnetzbetreibern eingerichtet werden – ein Prozess, der in der Regel aufwendig und kostenintensiv ist.

  • Free Call-, Shared Cost- und Premium Rate-Nummern
    – Bestellung bei Anbieter

    Deutlich einfacher, schneller und kostengünstiger ist es, eine bereits in allen Netzen eingerichtete Servicerufnummer über einen Anbieter wie yuutel zu beziehen. Diese Anbieter verfügen meist über eine große Auswahl an sofort verfügbaren Rufnummern, aus denen Sie einfach die passende auswählen können. In diesem Fall bleibt das Telekommunikationsunternehmen Bescheidinhaber, während Ihr Unternehmen ein Nutzungsrecht erhält. Ein späterer Anbieterwechsel ist problemlos möglich – dank Ihres Rechts auf Rufnummernportierung.

In diesem Video erklären wir Schritt für Schritt, wie einfach Sie Ihre Rufnummer zu yuutel portieren können:

Video: So portieren Sie Ihre Rufnummer zu yuutel
  • Geo-Rufnummern und 0720-Nummern

    Geografische Rufnummern und 0720-Servicenummern können nur über einen Telekommunikationsnetz- oder -dienstebetreiber (KDB) beantragt werden. Für Geo-Nummern ist zudem ein Adressnachweis eines Firmenstandorts im jeweiligen Vorwahlgebiet erforderlich – etwa eine Betriebskostenabrechnung als Nachweis eines ortsfesten Netzabschlusspunkts, z. B. in Salzburg für die Vorwahl (0)662.

  • 05-Nummer für Private Netze

    Eine 05-Nummer für private Netze können ausschließlich Unternehmen selbst bei der RTR beantragen – vorausgesetzt, sie betreiben ein privates Netz, also mindestens zwei miteinander verbundene Firmenstandorte.

Lesen Sie mehr zum rechtssicheren Einsatz von Festnetznummern in Österreich:

7.9.2017

Blog

Festnetznummern in Österreich: Wie Firmen rechtssicher bleiben

VoIP Telefonie
3 Min
Markus Scherer

Den richtigen Servicenummern-Anbieter finden: Worauf sollte ich achten?

Damit die Servicerufnummer Ihrem Unternehmen jenen Mehrwert liefert, den Sie sich erwarten und Ihren telefonischen Kundenservice optimal unterstützt, sollten Sie bei der Auswahl des Anbieters auf einige Kriterien achten:

  • Eigenes Netz & IN-Plattform

    Qualitativ hochwertige Telefonie ist ein Muss, speziell wenn Sie telefonischen Kundenservice anbieten. Wählen Sie daher einen Provider, der über ein eigenes, ausfallssicheres Netz mit einer Netzstabilität von > 99,99 % pro Jahr verfügt.

    Telefonnetzbetreiber sind in der Regel mit Fest- und Mobilnetzbetreibern direkt zusammengeschaltet und verfügen über jene Intelligent Network-Plattformen, die dafür notwendig sind, dass Sie Ihre Anrufe mittels intelligenter Zusatzfunktionen managen können. Das ermöglicht darüber hinaus eine 24/7 Überwachung der Calls im eigenen Netz. Etwaige Probleme können schnell erkannt und proaktiv behoben werden

  • Persönlicher Service

    Ihre Telefonie-Lösung soll Ihnen den Business-Alltag erleichtern und nicht zusätzlichen Aufwand bereiten. Self-Service-Portale sind eine praktische Angelegenheit, manchmal braucht es jedoch den persönlichen Support – und der sollte immer von Spezialistinnen und Spezialisten geleistet werden!

    Achten Sie auch darauf, welche Kontaktmöglichkeiten der Anbieter zur Verfügung stellt und wie gut die Erreichbarkeit ist. Eine Support-Hotline ist ein Muss – besonders für Störfälle auch 24/7, als rund um die Uhr.

  • Hohe Sicherheit

    Achten Sie darauf, dass der gewählte Anbieter seine Server in Rechenzentren innerhalb der EU betreibt. Diese müssen georedundant ausgelegt sein, die Zertifizierungen ISO 22301 und ISO 27001 besitzen und höchsten Sicherheitsstandards entsprechen.

    Auch was den Datenschutz anbelangt, sind Ihre Daten im heimischen Rechenzentrum gut aufgehoben. Die in Österreich geltende Datenschutz-Grundverordnung beinhaltet strenge Regeln für den Umgang mit Daten.
    Fragen Sie nach einem Maßnahmenkatalog für den Black-out-Fall.

  • Viel Erfahrung

    Wählen Sie ein etabliertes Unternehmen, das schon etliche Jahre am Telekommarkt tätig ist. Ein Anbieter mit viel Erfahrung und Know-how in der Business-Telefonie kann Ihnen die optimale Beratung liefern und Ihre Anforderungen und Wünsche bestmöglich umsetzen – besonders dann, wenn es sich um eine komplexere, individuelle Lösung handelt.

    Suchen Sie auf der Website des Servicenummernanbieters nach Case Studies und Kundenstatements, die über die erfolgreiche Umsetzung ähnlicher Projekte berichten.

  • Günstige Konditionen

    Die auf den ersten Blick billigsten Angebote sind oftmals nicht die, mit denen Sie unterm Strich am besten aussteigen. Wenn Sie Ihr Telefonieverhalten kennen, fragen Sie den Servicerufnummern-Anbieter nach Spezialtarifen – etwa nach günstigen Konditionen für ein Routing ins Schweizer Festnetz, wenn Sie Ihre Anrufe dorthin weiterleiten. Akzeptieren Sie keine Verträge mit langer Bindung oder hohem Mindestverbrauch!